GEPÄCKKONTROLLE.

Welche Outfits gehören in den Urlaubskoffer und was kann zu Hause bleiben? Dazu habe ich vor einigen Tagen ein ausführliches Interview für RTL gegeben. Ich weiß natürlich durch meine vielen Reisen sehr genau wie’s geht und als Stylingprofi sowieso. Um so unverständlicher, dass ich mich selbst eher selten aus meinem reichen Erfahrungsschatz bediene.

Es hilft, wie so oft, nur eiserne Disziplin: 14 Tage unterwegs, 7 Outfits. Bei längerem Aufenthalt alles waschen bzw. reinigen lassen und wieder von vorne anfangen. Expeditionen, Luxuskreuzfahrten und Kulturreisen zu den besten Opernhäusern oder Sterneköchen der Welt und Einladungen bei Hofe mal ausgenommen, kommt man wirklich mit erstaunlich wenig aus.

Einfacher Tipp: Lieblingssachen mitnehmen! Die wird man nicht so schnell Leid und sie machen gute Laune. Alles, was man irgendwie nie anzieht und deshalb zum Lüften mit in ferne Länder nimmt, ist Ballast. Es gibt sicher gute Gründe dafür, warum man bestimmte Sachen auf der Kleiderstange immer wieder ganz nach hinten schiebt.

Alles im Urlaub soll leicht sein, die Stimmung, das Essen und auch die Kleidung. Lockere Baumwolle und Leinen eignen sich dazu perfekt. (Kleiner Urlaubsspoiler am Rande: in Leinen hat man vor Erfindung entsprechender industrieller Möglichkeiten Leichen eingewickelt, wegen des kühlenden Effekt, sozusagen über das Verfallsdatum hinaus.)

Sneakers, möglichst weiß und einfach, reichen als festes Schuhwerk aus, falls es doch mal in unwegsames Gelände geht oder auf’s Fahrrad. Coole Sandalen mit etwas Blingbling ersetzen die High Heels am Abend. Die meisten haben durch die viele Sonne in Kombination mit alkoholischen Mischgetränken schnell geschwollene Füße und dann sind Absätze eine Tortur. Gefährlich sind deshalb auch hochgeschnürte Sandalen. Stichwort Rollbrateneffekt, bei Sonnenbrand medium rare.

Apropos rot. Die Farbe ist bei geröteter Haut der Killer und beisst sich mit brauner Haut. Pastells sehen immer gut und frisch aus: blau, türkis, hellgelb weiß, beige, kralle, rosa, lemon. Verboten: starke Kontraste, die sind zu schwer und wir wollen ja leicht. Ausnahme: schwarz-weiß.

Mein unverzichtbares Lieblingsteil ist ein großes weißes Herrenhemd. Am Strand: Knöpfe auf und Kragen hoch, in der Stadt: Knöpfe zu und Ärmel gekrempelt. Schützt vor Wind und Sonnenbrand und geht mit Gürtel und coolen Sandalen (siehe oben) sogar als Kleid durch. Und man sieht immer frisch aus.

Absolut unverzichtbar sind Tücher in verschiedenen Größen. Damit lässt sich vom Stirnband übers Schultertuch bis zu Sarong und Wickelhose alles abdecken. Je nach Muster und Wickeltechnik unbedingt auch abendtauglich. Zur Not hat man auch noch ein Badelaken.

Ein lockerer Kaschmirpulli für kühlere Tage passt zu allem, egal welche Farbe, Hauptsache ecru. Weiterer Vorteil: er wiegt nichts, knittert nicht und lässt sich wunderbar im Koffer zusammen rollen. Strammes Aufrollen ist überhaupt ein guter Trick um Platz zu sparen und gegen Knittern.

Jeans müssen mit, die braucht man immer. Ich nehme grundsätzlich zwei mit verschieden Waschungen mit.

Gold und Silber sehen bei brauner Haut optimal aus. Es darf im Urlaub in bisschen mehr sein. Klare große Teile sind effektiver als Fummelkram und kleben nicht auf der Haut.

Ansonsten: Shopping! Dann hat man jahrelang was vom Urlaub.

In diesem Sinne kann ich nur den Sticker auf dem Koffer zitieren: Jaimaica-No Problem.

Gute Erholung!